Wiedmer-Haus - Zukünftige Nutzung

Bericht aus der nichständigen Kommission Wiedmer-Haus; April 2022

Nachdem die Zustimmung der Gemeindeversammlung zum Baukredit für die Gesamtsanierung des Wiedmer-Hauses vom November 2021 rechtskräftig war, konnte das Architekturbüro das definitive Baugesuch ausarbeiten und einreichen. Im Anschluss an die Prüfung durch die Bauverwaltung der Gemeinde wurde das Gesuch anfangs März an das Regierungsstatthalteramt Bern-Mittelland weitergeleitet, welches in diesem Fall für das Baubewilligungsverfahren zuständig ist.

In enger Zusammenarbeit mit der kantonalen Denkmalpflege und der Projektleitung sowie der intensiven Weiterplanung durch das Architekturbüro konnten gute Sanierungslösungen gefunden werden. Hierauf basierend begann das Architekturbüro damit, die Ausschreibungen für die einzelnen Bauaufträge zu formulieren.

Ende März konnte die nichtständige Kommission Wiedmer-Haus die Materialisierungsvorschläge begutachten und dem Gemeinderat das vorgesehene Ausschreibungsvorgehen beantragen, so dass zeitnah entsprechende Firmen zur Offertstellung eingeladen werden können. Sobald die Baubewilligung vorliegt, kann die Auftragserteilung an die verschiedenen Baufirmen erfolgen. Aktuell wird mit einem Baubeginn im Herbst 2022 geplant.

Parallel zu den Arbeiten rund um das Bauvorhaben hat der Gemeinderat einen Entwurf zur Leistungsvereinbarung mit dem Verein «Dorfträff Wiedmer-Huus» erarbeitet. Dieser wird gegenwärtig durch die Parteien diskutiert. Kernpunkt der Leistungsvereinbarung ist der Auftrag der Gemeinde an den Verein, einen Treffpunkt im Dorf zu betreiben sowie kulturelle und gesellschaftliche Veranstaltungen zu organisieren. Mit den erwirtschafteten Einnahmen soll ein Teil der Fixkosten anteilmässig mitgetragen werden.
 

Bericht aus der nichtständigen Kommission Wiedmer-Haus; August 2021

Aufgrund der guten Zusammenarbeit von Architekten, Projektleitung, Kommission und Gemeinde, konnte vor Kurzem das Vorprojekt zum Wiedmer-Haus fristgerecht abgeschlossen werden.

Dieses Vorprojekt wurde dem Gemeinderat zur Begutachtung vorgelegt. Kommission und Gemeinderat äusserten sich positiv zu der gefundenen Gestaltungsform.

Mit der Denkmalpflege ist man vernetzend im Gespräch, um Lösungen zu finden, die einerseits ermöglichen, das Haus in seinem alten Charme erstrahlen und andererseits optimal eine moderne Nutzung integrieren zu lassen. Die Detailausarbeitung des Bauprojektes ist im Gange und wird bis im November zur Gemeindeversammlung rechtzeitig vorgelegt sein. Wir freuen uns über diese Fortschritte des Projekts ausserordentlich.
 

Bericht aus der nichständigen Kommission Wiedmer-Haus; April 2021

Die nicht-ständige Kommission Wiedmer-Haus betreut im Auftrag des Gemeinderates die Planung für die zukünftige Nutzung des Wiedmer-Hauses und berichtet wie folgt:

Im Dezember 2020 hat die Stimmbevölkerung an der Urne einen Projektierungskredit für die Planung der Sanierung des Gebäudes genehmigt. Die Kommission hatte bereits vorgängig Projektideen von fünf Architekturbüros erhalten. Nach einer sorgfältigen Bewertung hat nun der Gemeinderat Anfang Jahr die Firma Dällenbach/Ewald Architekten AG beauftragt, ein Umbauprojekt zu erarbeiten. Seitens der Gemeinde ist Adrian Schnegg der Projektleiter und Ansprechpartner für das Architekturbüro und Christian Neuenschwander (Gemeindepräsident) unterstützt ihn als Stellvertreter.

Anfang März fand das erste Treffen der Kommission mit dem Architekturbüro statt. In offener und kreativer Atmosphäre wurde die grundsätzliche Ausrichtung des Vorprojektes diskutiert und in Folge eine ansprechende, attraktive Projektidee definiert. Diese greift die wichtigsten Charakteristika der Innenraumgestaltung des Hauses auf und entwickelt sie für eine, der heutigen Zeit, angepasste Nutzung weiter.

Die weitere Ausarbeitung des Vorprojektes ist nun in vollem Gange. Die Denkmalpflege ist im Prozess miteinbezogen. Die Vorprojektphase kann voraussichtlich termingerecht bis im Mai abgeschlossen werden.

Danach beginnt die vertiefte und detailliertere Entwicklung des Bauprojektes. Dieses Bauprojekt wird der Bevölkerung im Herbst an einem Tag der offenen Tür vorgestellt. Daselbst soll vollumfänglich informiert und diskutiert werden wie das Wiedmer-Haus in Zukunft geformt und genutzt wird.

Die Kommission Wiedmer-Haus freut sich im Laufe dieses Jahres auf den Austausch mit allen Interessierten, auf dass an der Gemeindeversammlung im November 2021 ein attraktives Bauprojekt vorgelegt werden kann.


Am 17. Oktober 2016 fand in der Aula eine Mitwirkungsveranstaltung für die Bevölkerung statt. Der Einladung zur Beteiligung am Prozess zur zukünftigen Nutzung des Wiedmer-Hauses sind rund 30 Bürgerinnen und Bürger gefolgt. Zwei externe Fachpersonen haben die Anwesenden anhand von Kernsätzen an das Thema herangeführt. 


Ergebnisse des partizipativen Prozesses

Aus der Auswertung der Fragestellung konnten die Fachpersonen folgende Schlussfolgerungen ziehen:

  •  Grundsätzlich überwiegen die Meinungen, dass das Wiedmer-Haus gemeinschaftlich genutzt werden soll, der Betrieb aber den steuerfinanzierten Haushalt nicht belasten soll.
  • Die Nutzungsvorstellungen zielen klar auf einen Kulturort kombiniert mit Bistro und Treffpunkt für alle Einwohner. Als Ergänzung wären eine Ferienwohnung oder B’n’B vorstellbar.
  • Wohnen als Nutzung wird mehrheitlich kritisch betrachtet. Als Wohnhaus ist das Wiedmer-Haus ein „anonymer“ Ort. Es ist keine Bereicherung für Zimmerwald und kein Beitrag zu einer nachhaltigen Gemeinde.
  •  Die Bereitschaft der Bevölkerung, sich als Kunde und eventuell auch als Betreiber zu beteiligen, ist vorhanden.

Daraus haben sich mögliche Nutzerprofile und Betreibermodelle ergeben, welche in drei möglichen Szenarien kombiniert wurden:

Szenario 1 – Gemeinnützig / Verein
Das Wiedmer-Haus könnte gemeinschaftlich als Bistro, Raum für Ausstellungen, Lesungen, Vorträge sowie einem Atelier genutzt werden. Als Betreiberin wäre ein Verein denkbar, mit welchem ein Pachtvertrag mit Leistungsauftrag abgeschlossen würde. Eine entsprechende Lösung bedarf, auch bei einem Milizsystem, eine Regelmässigkeit und Verlässlichkeit, ansonsten stirbt das Projekt.

Szenario 2 – Gemeinnützig - Kommerziell / Verein
Das Wiedmer-Haus könnte für eine Kombination zwischen gemeinschaftlicher und kommerziellen Nutzung als Bistro, Raum für Ausstellungen, Lesungen, Vorträge sowie einer temporären Wohnnutzung als Bed and Breakfast oder Ferienwohnung umgebaut werden. Als Betreiberin wäre ebenfalls ein Verein vorstellbar, mit welchem ein Pachtvertrag mit Leistungsauftrag abgeschlossen würde.

Szenario 3 – Kommerziell / Unternehmer
Das Wiedmer-Haus kann als professionell geführtes Bistro genutzt werden. Zudem könnte ein Raum für Ausstellungen, Lesungen, Vorträge sowie eine temporäre Wohnnutzung als Bed and Breakfast oder Ferienwohnung eingebaut werden. Es müsste eine professionelle Betreiberin gesucht werden, mit welcher ein längerfristiger Pachtvertrag mit Umsatzmiete und Leistungsvertrag abgeschlossen werden kann. Die beiden Fachpersonen haben aufgrund der Erkenntnisse empfohlen, Szenario 3 weiter zu verfolgen, da sie der Gemeinde die grösstmögliche Sicherheit in Bezug auf Finanzen und Betrieb bietet. 

Aufgrund der Erkenntnisse aus dem Bericht zum partizipativen Prozess hat der Gemeinderat einen Architekten mit einer Machbarkeitsstudie mit Kostenschätzung beauftragt. Als Alternative soll hierbei ebenfalls eine gemischte Nutzung - Wohnungen und öffentlicher Zweck - geprüft werden. Zurzeit laufen die Arbeiten hierzu. In diesem Zusammenhang wird das Gebäude aktuell mit verschiedenen Fachpersonen besichtigt, um mehr über den Zustand der Bausubstanz in Erfahrung zu bringen. Gleichzeitig laufen Abklärungen mit der kantonalen Denkmalpflege, welche Möglichkeiten bestehen. 

Das Gebäude
Das Haus ist ein kleiner quergeteilter Mehrzweckbau, welcher im 19. und 20. Jahrhundert mehrere tiefgreifende Veränderungen erfahren hat. Das heutige Gebäude weist eine Länge von 10.60 Meter und eine Breite von 12.25 Meter auf. Die Fristhöhe misst 10 Meter. Es ist im Bauinventar als schützenswert eingestuft. Es ist daher in seinem äusseren Erscheinungsbild und in seiner inneren Struktur wie Raumaufteilung und Geschossigkeit zu erhalten. Das Wiedmer-Haus umfasst folgende Räumlichkeiten:

  • Untergeschoss
    Der in der Mitte unterteilte Balkenkeller liegt unterhalb der beiden Frontstuben und umfasst rund 28 m2. Der Keller wird über den nordseitigen Kellereingang mit einer einläufigen, abgewinkelten Treppe und einem schmalen Gang erschlossen. 

    Hier könnte beispielsweise ein Carnotzet eingerichtet werden.
  • Erdgeschoss
    Im Erdgeschoss befinden sich zwei frontseitige Stuben (24 m2, 21 m2), eine schmale Querküche (20 m2) sowie die ehemaligen Gewerbe- und Stallräume (13 m2, 23 m2).

    Denkbar wäre hier der Einbau einer kleinen Wohnung oder Räumlichkeiten für eine öffentliche Nutzung.
  • Obergeschoss
    Das Obergeschoss umfasst frontseitig zwei ungefähr gleich grosse Gadenräume (je 16 m2) sowie eine Kammer (12m2). Der restliche Raum des Obergeschosses nimmt eine offene Heubühne (38 m2) ein.

    Im Obergeschoss könnten Büroräumlichkeiten, Räumlichkeiten für eine öffentliche Nutzung oder ebenfalls (temporärer) Wohnraum geschaffen werden.
  • Dachgeschoss
    Der stützenlose Dachraum ist rund 59 m2 gross und gibt den Blick frei auf das Dachgerüst.

    Der Dachraum bietet sich an für eine Dachwohnung, einen Saal für Veranstaltungen oder zur Vermietung für grössere Privatanlässe.
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